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Das Gedicht „Mein Engel, weiche nicht“ stammt von Claus Harms .

Mein Engel, weiche nicht, wenn ich mich schlafen lege,
breit’ deine Flügel aus, daß sich kein Unfall rege;
wehr’ auch das Böse ab, so mich im Traum anficht,
daß rein die Seele bleib! Mein Engel, weiche nicht.

Mein Engel, weiche nicht, wenn ich vom Schlaf aufstehe
und nach des Herrn Befehl an mein Geschäfte gehe;
Halt’ mich zu jeder Stund’ ihm treu und meiner Pflicht,
ich folge deinem Wink; mein Engel, weiche nicht!

Mein Engel, weiche nicht, wenn ich soll Kummer tragen!
Ob schwer, ob lang er sei, laß mich doch nicht verzagen,
wisch’ ab mit Liebeshand den Schweiß vom Angesicht
und stärk’ die müde Seel’! Mein Engel, weiche nicht!

Mein Engel, weiche nicht, wenn ich einmal soll scheiden
von Welt und Freud’ und Lieb; o hilf mir’s tun in Freuden;
Kehr’ zu den Lieben dich, zu ihnen schwebe hin,
wenn ich zur Ruh’ gebracht, zu Gott geführet bin.

 

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