LiebesgedichteLiebesgedichte

Eine Liste der schönsten Blumengedichte - Klassiker als auch moderne; sowohl kurz als auch lang - und manche sind auch lustig.

Blumen

Die innig milden Blumen
Winden sich Dir zum Kranz,
Du streifst im Schritt die Blumen
In einem großen Glanz.

Die Himmel öffnen Augen
Bewundernd glänzen weit,
Die Engel alle sangen
Dein Licht, Dein weißes Kleid.

Reinhard Johannes Sorge

Die Sommerblumen

Die Sommerblume strahlt in Wonne
Als wäre selbst sie eine Sonne
Und zu erleuchten nur gemacht
Des Grünen Pracht.

Karl Mayer

Und ich bin eine Rose!

Ein Kelch-, ein Blütenblatt, ein Dorn
An irgendeinem Sommermorgen
Ein Fläschchen Tau – ein Bienchen oder zwei –
ein Lufthauch – ein Hüpfen im Geäst –
und ich bin eine Rose!

Emily Dickinson (1830 - 1886)


Rosen, ihr blendenden,
Balsam versendenden!
Flatternde, schwebende,
Heimlich belebende,
Zweiglein beflügelte,
Knospen entsiegelte,
Eilet zu blühn.

Johann Wolfgang von Goethe; Chor der Engel aus der Tragödie Faust (1808)


Blumen sind die Liebesgedanken der Natur. [Bettina von Arnim]

Die Tulpe

Andre mögen andre loben,
    Mir behagt dein reich Gewand,
    Durch sein eigen Lied erhoben
    Pflückt dich eines Dichters Hand.

In des Regenbogens sieben
    Farben wardst du eingeweiht,
    Und wir sehen, was wir lieben,
    An dir zu derselben Zeit.

Als mit ihrem Zauberstabe
    Flora dich entstehen ließ,
    Einte sie des Duftes Gabe
    Deinem hellen, bunten Vlies.

Doch die Blumen all, die frohen,
    Standen nun voll Kummers da,
    Als die Erde deinen hohen
    Doppelzauber werden sah.

»Göttin! o zerstör uns wieder,
    Denn wer blickt uns nur noch an?«
    Sprach's die Rose, sprach's der Flieder,
    Sprach's der niedre Thymian.

Flora kam, um auszusaugen
    Deinen Blättern ihren Duft:
    Du erfreust, sie sagt's, die Augen,
    Sie erfreun die trunkne Luft.

August von Platen


Ach, ich habe meinen Tautropfen verloren!", ruft die Blume dem Morgenhimmel zu, der all seine Sterne verloren hat. [Rabindranath Tagore]


Der Strauß, den ich gepflücket,
Grüße dich vieltausendmal!
Ich hab mich oft gebücket,
Ach, wohl eintausendmal,
Und ihn ans Herz gedrücket
Wie hunderttausendmal!

Johann Wolfgang von Goethe


Die Fenster glühten an dem stillen Haus,
der ganze Garten war voll Rosendüften.
Hoch spannte über weißen Wolkenklüften
der Abend in den unbewegten Lüften
die Schwingen aus.

Ein Glockenton ergoß sich auf die Au ...
Lind wie ein Ruf aus himmlischen Bezirken.
Und heimlich über flüstervollen Birken
sah ich die Nacht die ersten Sterne wirken
ins blasse Blau.

Rainer Maria Rilke

Poesie

Lyrik (griechisch lura, d.h. "Leier") ist die literarische Bezeichnung für Texte, in der Regel Gedichte, in denen ein subjektives persönliches Gefühlserlebnis spontan und oft mit musikalischen oder rhythmischen Untertönen ausgedrückt wird. Sie unterscheidet sich vom Drama und der Epik dadurch, dass in der seriellen Lyrik nur ein nicht identifizierter Sprecher oder Erzähler spricht und keine Figuren oder Ereignisse auftreten. Typische Formen sind das Sonett, die Ode, die Dithyrambe, die Hymne, die Elegie und das Epigramm.

Aristoteles erwähnt seiner Poëtika die lyrische Dichtkunst (Kitharistik: die mit der cithara, einer typischen "Leier", vorgetragen wird) zusammen mit Drama, Epik, Tanz, Bilderkunst und anderen Formen der Mimesis. Das lyrische Gedicht stammt aus der Romantik und hat einige thematische Vorläufer in antiken griechischen und romanischen Versen, die antike Definition basiert jedoch auf metrischen Kriterien und wurde in der archaischen und klassischen griechischen Kultur als Live-Aufführungen mit Begleitung von Streichinstrumenten vorausgesetzt.

Einer der ersten Lyrikerinnen war die antike griechische Dichterin Sappho (620 - 570 v. Chr.). Eine der wichtigsten Gattungen unter den Liedtexten ist das Sonett. Ein großer Teil der (freien) Prosa des 19. und 20. Jahrhunderts gehört ebenfalls zur Lyrik.

Rosen

O Rosenduft, du süßer, stummer,
Hauch mir nicht wach, was schlafen soll!
Noch wiegt sich kaum im ersten Schlummer
Das letzte Weh, der letzte Groll!

O Rosenduft, du stummer, süßer,
Verrate nichts von heißem Glück,
Es weist mein Herz, ein ernster Büßer,
Vergangnen Zauber scheu zurück!

Sophie von Khuenberg; "Im Lärm der Welt"


Luft und Licht sind die Liebhaber der Blumen, aber das Licht ist der Begünstigte. Zum Licht wenden sie sich. Verschwindet es, so rollen sie ihre Blätter zusammen und schlafen in der Umarmung der Luft ein. [Hans Christian Andersen]

Gleich und gleich

Ein Blumenglöckchen
Vom Boden hervor
War früh gesprosset
In lieblichem Flor;

Da kam ein Bienchen
Und naschte fein -
Die müssen wohl beide
Für einander sein.

Johann Wolfgang von Goethe

Veilchen

Schlicht nur bist du stets gewesen,
unbedeutend oft und klein
dennoch nimmt dein liebes Wesen
jeden, jeden für dich ein.

Rainer Maria Rilke


Sei wie das Veilchen im Moose
Bescheiden, sittsam und rein
Und nicht wie die stolze Rose,
Die stets bewundert will sein.

Volksmund

Die rote Nelke

Die glühendrote, welke Nelke
Sprach zu sich selber: 'Wenn ich welke,
Dann welke ich mich selber tot,
Dann bin ich nicht mehr glühendrot.'

Oh Mensch, der du dies je gelesen,
Wenn du einmal nicht mehr gewesen,
Dann wirst du nie und nimmermehr,
Und wünschtest du es noch so sehr.

Kurt Schwitters


In der Hoffnung, den Mond zu erreichen, vergisst der Mensch, auf die Blumen zu schauen, die zu seinen Füßen blühen. [Albert Schweitzer]


Ich liebe die rote Rose mein,
die mir vorm Fenster glüht.
Die anderen mögen schöner sein,
die meine ist halb verblüht.

Im Garten brennen sie loh und licht,
die meine zauste der Wind.
Das der Mond sie küsste, das wisst ihr ja nicht,
und das sie nachts im Traume spricht,
wenn wir alleine sind.

Jean de Joinville (1224 - 1317)


Iris heißt die zarte Blume,
Die der Erde still erblüht,
Doch mit ihren blauen Augen
Nur zum Blau des Himmels sieht.

Deinen Lebenspfad zu schmücken
Hier im dunklen Schattenland,
Hat der gute Gärtner milde
Mich zu dir herabgesandt.

Luise Hensel (1798 - 1876)

Blume

Blumen ist ein relativ frei verwendeter Begriff für viele Blütenpflanzen , die relativ schöne Blüten oder Blütenstände haben, manchmal werden auch deren bunt gefärbte Früchte , Blätter und andere Teile berücksichtigt.

Es gibt viele Arten von Pflanzen auf der Welt, die man Blumen nennen kann. Die Pflanzenzüchtung beschäftigt sich mit deren Züchtung . Aus ästhetischen Gründen werden Sorten oft aus natürlich schönen Pflanzen gezüchtet.

Blumen werden verschenkt, sowohl im Topf als auch als Schnittblumen, wobei viele Länder ihre eigenen Bräuche haben, beispielsweise welche Farbe Blumen haben und wie viele davon geschnitten werden müssen. Menschen schmücken Kleidung und Kopfbedeckungen mit Blumen. Zur Dekoration von Räumen werden Blumenarrangements verwendet.

Hyazinthe

Hyazinthe war die teure
Lieblingsblume meiner Mutter,
Die ein Lenzeskind gewesen,
Eine echte Märzgeborne.

Jährlich um des Monats Mitte,
Trat ich morgens in ihr Zimmer
Und bescherte zum Geburtstag
Ihr die ersten Hyazinten.

Lenz durchglomm ihr blaues Auge,
Wob in ihrem feinen Antlitz
Und umstrahlte noch im Alter
den kastanienbraunen Scheitel.

Märzenstark war ihre Seele,
Die sich hob aus allem Niedern
Zum Erhab'nen und zum Zarten
Wie auf sichtbar hellen Schwingen.

Und auch diese Edle wurde
Hingebeugt von Erdenschwere,
Ihre lichte Liebe wankte
Kummervoll zu eis'ger Grabnacht.

Dorthin um des Monats Mitte
Trag' ich jetzt die Märzengabe
Süßester Erinnerungen,
Meinen ganzen toten Frühling!

Emil Claar (1840 - 1930)

Das Mohnfeld

Es war einmal, ich weiß nicht wann
Und weiß nicht wo. Vielleicht ein Traum.
Ich trat aus einem schwarzen Tann
An einen stillen Wiesensaum.

Und auf der stillen Wiese stand
Rings Mohn bei Mohn und unbewegt,
Und war bis an den fernsten Rand
Der rote Teppich hingelegt.

Und auf dem roten Teppich lag,
Von tausend Blumen angeblickt,
Ein schöner, müder Sommertag,
Im ersten Schlummer eingenickt.

Ein Hase kam im Sprung. Erschreckt
Hat er sich tief ins Kraut geduckt,
Bis an die Löffel zugedeckt,
Nur einer hat herausgeguckt.

Kein Hauch. Kein Laut. Ein Vogelflug
Bewegte kaum die Abendluft.
Ich sah kaum, wie der Flügel schlug,
Ein schwarzer Strich im Dämmerduft.

Es war einmal, ich weiß nicht wo.
Ein Traum vielleicht. Lang ist es her.
Ich seh nur noch, und immer so,
Das stille, rote Blumenmeer.

Gustav Falke

Amaryllis, ein Sommer auf dem Lande

Wenn ich, o du mein Liebling, dich betrachte,
O Amaryllis, meiner Kunst Gebilde,
Ist's oft, als ob ich fast der Dichtergilde
Anzugehören für was rechtes achte.

Denn, wenn ich dich mit in Gesellschaft brachte,
Wo seinen Rang sonst jeder führt im Schilde,
Dich, die Erzeugte ländlicher Gefilde;
Wer war's, der da dich zu verachten dachte?

Zu zweifeln schien man nicht an deinem Adel,
Schien nicht zu ahnden oder nicht zu ahnen,
Daß du gekommen seist von Hürd' und Stadel.

Wer ist's nun, der dir so ersetzt die Ahnen?
Das ist der Dichter, der drum ohne Tadel
Sich selbst wohl als ein Pfalzgraf mag gemahnen.

Friedrich Rückert

Echte Amaryllis: Skizze

Amaryllis belladonna (Echte Amaryllis), Illustration aus "Flore des serres" Band 14, 1861
Amaryllis L. ist eine botanische Gattung aus der Familie der Amarillidaceae, die zwei Arten von krautigen, mehrjährigen und zwiebelartigen Pflanzen umfasst, die in Südafrika heimisch sind. Bei der zur Advents- und Weihnachtszeit verkauften „Amaryllis“ handelt es sich nach heutiger botanischer Systematik um die Gattung Hippeastrum (Rittersterne).


Der Rosenelf

Inmitten eines Gartens wuchs ein Rosenstrauch, der war ganz voller Rosen, und in einer davon, der schönsten von allen, wohnte ein Elf;
er war so winzig klein, dass kein menschliches Auge ihn sehen konnte, hinter jedem Blatt in der Rose hatte er so wohlgestalt und hübsch, wie ein Kind nur sein konnte, und hatte Flügel an den Schultern, hinab bis zu den Füßen.

Oh, es war ein Duft in seinen Zimmern, und wie hell und schön waren die Wände! Sie waren ja die feinen hellrosa Rosenblätter.

Hans Christian Andersen; Vollständiger Text: Der Rosenelf


Leberblümchen

Das Leberblümchen (Anemone hepatica, syn. Hepatica nobilis), auch Nierenblümchen oder Pfennigkraut genannt, ist eine Blütenpflanze aus der Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae), die in den Wäldern der gemäßigten Regionen der nördlichen Hemisphäre heimisch ist.



 

Angels, in the early morning
May be seen the Dews among,
Stooping — plucking — smiling — flying —
Do the Buds to them belong?

Angels, when the sun is hottest
May be seen the sands among,
Stooping — plucking — sighing — flying —
Parched the flowers they bear along.

Emily Dickinson


Rosen sind Rosen,
Veilchen sind Veilchen.
Besser als Blumen,
sind Puddingteilchen.

Autor Unbekannt


O ihr Blumen, lehrt mich blühen
die ihr scheu zum Lichte drängt
dass mich nicht im Kaumerglühen
erster Schrei des Kelchs zersprengt.

Ein ohnmächtig Keuschbemühen
flammt dem Kusse beigemengt
da schon bebend mich in frühen
Schaudern fremde Glut versengt.

Er nur kühlt mich – zart umnachtend
umschattend die verschmachtend
ihm verging und ihm verglüht,
und aus tief verwehten Wächten
blühe ich in Tag und Nächten
bin für ihn wie ihr erblüht.

Rudolf G. Binding (1867 - 1938); Sonette der Verschmähten


Schafft Blumen mir, Blumen zu jeglicher Zeit!
Bei Kummer und Sorge, bei jeglichem Leid
Entflieh' ich zu Euch, meine Blumen, geschwind
Und werde so harmlos, so froh wie ein Kind.

Und wenn mir den Busen die Freude durchzieht,
Komm' schnell ich zu Euch auch und singe mein Lied.
Was bin ich ein wunderlich - kindischer Mann,
Der trauern und jubeln bei Blumen nur kann!

Leo Sachse (1843 - 1909)


Oh, wer um alle Rosen wüßte,
die rings in stillen Gärten stehn -
oh, wer um alle wüßte, müßte
wie im Rausch durchs Leben gehen.

Christian Morgenstern; VII. Gedicht aus dem Rosen-Zyklus


Die klare frische Rosenblüte streichelt
mein geschlossenes Auge leicht -,
als legte sie noch tausend kühle Lider,
eines auf das andere, über
mein heißes Lid. Und tausend Schlummer
breitet sie dann über meine Täuschung hin,
darunter streif ich selbst umher
im Duft des Labyrinths.

Rainer Maria Rilke

Mond und Tulpe

Herr Mondstrahl, der ist sehr verliebt
in Fräulein Tulipan.
Das schöne Kind am Gartenhaus,
das hat‘s ihm angetan.

Allnächtlich, wenn der Garten träumt,
schleicht er sich still heran;
Er bleibt bei ihr die ganze Nacht
und schaut sie lächelnd an.

„O, Tulipan, lieb Tulipan“!
Er schmeichelt süß und spricht:
„O, nimm den Blütenblätterkranz,
den Schleier, vom Gesicht“! -

„Du bleicher, kalter Nachtgesell,
so lass mich doch in Ruh“! -
Sie zieht die Blütenblätter schnell
noch etwas fester zu.

„Ich bin verlobt, damit du‘s weißt,
mit dem Herrn Sonnenstrahl.
Der ist viel schöner noch als du
und nicht so bleich und fahl.

Der küsst so süß, der küsst so heiß,
viel inniger als du;
küsst mir die Blütenblätter auf.
Doch du? - Lass mich in Ruh“!

Carl Wolff (1884 - 1938)


Eine Rose ist eine Rose, Ist eine Rose, Ist eine Rose.

Gertrude Stein; der Satz entstammt ihrem Gedicht "Sacred Emily" (1913). Die Autorin verwendete in späteren Schriften weitere Variationen des Satzes, insbesondere die verkürzte Form "Eine Rose ist eine Rose, ist eine Rose". Die Phrase gehört zu ihren berühmtesten Zitaten, die oft so interpretiert wird, das die Dinge sind, was (wie) sie sind.
Der Satz bringt auch die Tatsache zum Ausdruck, dass die bloße Verwendung des Namens eines Dings bereits die mit ihm verbundenen Bilder und Gefühle hervorruft, ein Gedanke, der auch in der Debatte um das Problem der Universalien intensiv diskutiert wurde (u.a. Peter Abelard).


Man sollte doch glauben, daß die Berührung mit der Natur, diesem unmittelbaren Ausdruck der Schönheit und Güte, alles Böse im menschlichen Herzen verschwinden lassen müsse. [Leo Tolstoi]

Mein Wald, mein Leben

Ich sah den Wald im Sonnenglanz,
Vom Abendrot beleuchtet,
Belebt von düstrer Nebel Tanz,
Vom Morgentau befeuchtet:
Stets blieb er ernst, stets blieb er schön,
Und stets mußt' ich ihn lieben.
Die Freud' an ihm bleibt mir besteh'n,
Die andern all zerstieben.

Ich sah den Wald im Sturmgebraus,
Vom Winter tief umnachtet,
Die Tannen sein in wirrem Graus,
Vom Nord dahingeschlachtet;
Und lieben musst' ich ihn noch mehr,
Ihn meiden könnt' ich nimmer.
Schön ist er, düsterschön und hehr,
Und Heimat bleibt er immer.

Ich sah mit hellen Augen ihn,
Und auch mit tränenvollen;
Bald hob er meinen frohen Sinn,
Bald sänftigt' er mein Grollen.
In Sommersglut, in Winterfrost, -
Konnt' er mir mehr nicht geben, -
So gab er meinem Herzen Trost;
Und drum: Mein Wald, mein Leben!

Emerenz Meier


 

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