Eine Liste der schönsten Valentinstag Gedichte - Klassiker als auch moderne; sowohl kurz als auch lang - und manche sind auch lustig.
Amors Pfeil
Amors Pfeil hat Widerspitzen.
Wen er traf, der lass' ihn sitzen
Und erduld' ein wenig Schmerz!
Wer geprüften Rat verachtet
Und ihn auszureißen trachtet,
Der zerfleischet ganz sein Herz.
Gottfried August Bürger
Diese Rose von heimlichen Küssen schwer…
Sieh, das ist unsre Liebe.
Unsre Hände reichen sie hin und her,
unsre Lippen bedecken sie mehr und mehr
mit Worten und Küssen sehnsuchtsschwer,
unsre Seelen grüßen sich hin und her –
wie über ein Meer – – wie über ein Meer – –
Diese Rose vom Duft unsrer Seelen schwer:
Sieh, das ist unsre Liebe.
Christian Morgenstern
Sommer
Sieh, wie sie leuchtet,
Wie sie üppig steht,
Die Rose -
Welch satter Duft zu dir hinüberweht!
Doch lose
Nur haftet ihre Pracht -
Streift deine Lust sie,
Hältst du über Nacht
Die welken Blätter in der heißen Hand …
Sie hatte einst den jungen Mai gekannt
Und muss dem stillen Sommer nun gewähren -
Hörst du das Rauschen goldener Ähren?
Es geht der Sommer über's Land …
Thekla Lingen
Zusammentreffen
Nun können wir küssen und kosen,
Mein Liebchen, ganz ungesehn;
Ich sah die Nelken, die Rosen,
Schon lange schlafen gehn.
Du darfst den Blumen am Morgen
Getrost ins Antlitz schaun;
Der Mond, sei außer Sorgen,
Wird ihnen nichts anvertraun!
Adolf Schults
Vom Busseln
Geh, gib mir a' Bussel
und mach koa so G'schicht,
i druck scho' die Aug'n zua,
dass's nieamnd sieht.
Geh gib mir a bussel
oa bussel - was tuat's?
Es gibt ja nix Bessers,
als wie ebbes Guats.
Karl Stieler
Neue Liebe, neues Leben
Herz, mein Herz, was soll das geben?
Was bedränget dich so sehr?
Welch ein fremdes, neues Leben !
Ich erkenne dich nicht mehr.
Weg ist alles was du liebtest,
Weg, warum du dich betrübtest,
Weg dein Fleiß und deine Ruh -
Ach, wie kamst du nur dazu !
Johann Wolfgang von Goethe; 1. Strophe
Wenn alle untreu werden
Wenn alle untreu werden,
So bleib' ich dir doch treu;
Dass Dankbarkeit auf Erden
Nicht ausgestorben sei.
Für mich umfing dich Leiden,
Vergingst für mich in Schmerz;
Drum geb' ich dir mit Freuden
Auf ewig dieses Herz.
Novalis; 1. Strophe
Freudvoll und leidvoll
Freudvoll
Und leidvoll
Gedankenvoll sein,
Langen
Und bangen
In schwebender Pein,
Himmelhoch jauchzend,
Zum Tode betrübt;
Glücklich allein
Ist die Seele, die liebt.
Johann Wolfgang von Goethe
An die Muse
Was ich ohne dich wäre,
ich weiß es nicht -
aber mir graut, seh ich,
was ohne dich hunderte
und tausende sind.
Friedrich Schiller
Blumengruß
Der Strauß, den ich gepflücket,
Grüße dich viel tausendmal.
Ich habe mich oft gebücket
Ach wohl ein tausendmal,
Und ihn ans Herz gedrücket
Wie hunderttausendmal.
Johann Wolfgang von Goethe
Kurze Gedichte zum Valentinstag
Wahre Liebe ist die,
Die immer und immer sich gleichbleibt,
Ob man ihr alles gewährt,
Oder ihr alles versagt.
Johann Wolfgang von Goethe
Liebe bezwingt ja das All;
So mag sie auch uns denn bezwingen.
Vergil
Dich lieb ich, wie die Rose ihren Strauch,
dich lieb ich, wie die Sonne ihren Schein;
dich lieb ich, weil du bist mein Lebenshauch,
dich lieb ich, weil dich lieben ist mein Sein.
Friedrich Rückert
Kann ich dich nicht wirklich küssen,
Muss ich Mund und Wahrheit missen,
Hab ich auch den Schatten lieb.
Johann Christian Günther
Nie war die eine Liebesnacht
In deinem Schoß der andern gleich,
Dein Leib ist ein Septembermond
An immer neuen Früchten reich.
Die Brüste sind ein Traubenpaar,
Und drinnen pocht der junge Wein,
Die Augen sind ein Himmelstor
Und lassen meine Wünsche ein.
Max Dauthendey
Ach dürft ich fassen
Und halten ihn,
Und küssen ihn,
So wie ich wollt,
An seinen Küssen
Vergehen sollt!
Goethe (Faust I.)
O, küsst ich deiner Augen Glut
millionenfach, es machte Mut,
zu schwelgen in der Lippen Wonnen …
Lord Byron
Ich will Dich auf den Händen tragen
und dir ein treuer Engel sein,
will legen meine junge Seele
ganz in Dein liebes Herz hinein.
Ich will für mich ja nichts erflehen,
für Dich nur Alles ganz allein;
ach wenn so ganz ich in dir lebe
schließt ja auch mich der Seegen ein!
Oskar von Redwitz
Ich habe was zu sinnen,
ich hab, was mich beglückt,
in allen meinen Sinnen
bin ich von ihr entzückt.
Achim von Arnim
Lass uns mit einem Kuss
in eine unbekannte Welt aufbrechen.
Alfred de Musset
Wenn wir im Schwarm der vielen Menschen sind,
das schlägt mir alle Freude nieder.
Doch ja, wenn alles still und finster um uns ist,
erkenn ich dich an deinen Küssen wieder.
Johann Wofgang von Goethe
Die Lieb ist wie's Wetter,
bald stürmisch, bald still;
a Narr, der durchs Bitten
was ausrichten will.
Volksgut
Ach rede, sprich ein Wort nur,
ein einziges, ein klares!
Gib Leben oder Tod mir,
nur dein Gefühl enthülle mir, dein wahres!
Georg Friedrich Daumer
Wir haben am Ende, aus kindischer Lust,
"Verstecken" gespielt in Wäldern und Gründen;
und haben uns so zu verstecken gewusst,
dass wir uns nimmermehr wieder finden.
Heinrich Heine
Gott wollte uns vereinen,
hier spinn ich so allein,
der Mond scheint klar und rein,
ich sing und möchte weinen.
Clemens Brentano
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