Senryū ist eine kurze Form der japanischen Poesie. Vom Aufbau her ähnelt es dem Haiku - drei Zeilen mit insgesamt 17 Mora (Silben).
Allerdings enthalten die kurzen Gedichte des Senryū kein Kigo (Verweis auf die Jahreszeit, für die es geschrieben wurde) und befasst sich auch nicht mit Themen der Natur oder der Jahreszeiten, sondern konzentriert sich auf die menschliche Existenz, oft mit schwarzem Humor und Zynismus über das weltliche Elend bzw. menschlichen Marotten.
Dieser Hauch von Humor fehlt auch im zeitgenössischen Haiku, das auf dem Shiki (19. Jahrhundert) basiert, auch wenn es Teil der von Bashoo (17. Jahrhundert) begründeten Tradition war.
Das Senryū ist nach dem Haikai-Dichter der Edo-Zeit Karai Senryū (1718 - 1790) benannt, dessen Sammlung Haifūyanagidaru das Genre ins öffentliche Bewusstsein brachte.
Weitere Gedichtformen