LiebesgedichteLiebesgedichte

Eine Liste der schönsten Trauer Gedichte - Klassiker als auch moderne; sowohl kurz als auch lang - und manche sind auch wehmütig.

Wunsch am Abend

Sturm gestillt zu leisem Hauch,
Welch ein Abendfrieden --
Wär einst meinem Leben auch
Solch ein End beschieden!

Martin Greif

Letzte Worte

Geliebte, wenn mein Geist geschieden,
So weint mir keine Träne nach;
Denn, wo ich weile, dort ist Frieden,
Dort leuchtet mir ein ew'ger Tag!

Wo aller Erdengram verschwunden,
Soll euer Bild mir nicht vergehn,
Und Linderung für eure Wunden,
Für euern Schmerz will ich erflehn.

Weht nächtlich seine Seraphsflügel
Der Friede übers Weltenreich,
So denkt nicht mehr an meinen Hügel,
Denn von den Sternen grüß' ich euch!

Annette von Droste-Hülshoff

Ihr Grab

Es blüht ein Grab in treuer Hut,
Das beste Herz darinnen ruht.

Zu oberst blühen Rosen rot –
Dein Mund so manchen Kuß mir bot.

Und weiter ab die Lilie blüht –
Dein Herz hat rein für mich geglüht.

Zu Füßen liegt ein grüner Kranz –
Ich schwang dich oft im Maientanz.

Die Leute gehen dran vorbei,
Mir aber bricht das Herz entzwei.

Martin Greif

Abendlied

Schallendes Hämmern
Tief unten im Tal,
Streitendes Hämmern
Mit sterbendem Strahl.

Nahe wie ferne
Der Glocken Geläut,
Leuchtende Sterne
Am Himmel gestreut.

Frieden und Schlummer,
Ihr kehret nun ein,
Scheuchet den Kummer
Und löset die Pein.

Martin Greif

Fremd in der Heimat

In der Heimat war ich wieder,
Alles hab ich mir besehn,
Als ein Fremder, auf und nieder,
Musst ich in den Straßen gehn.

Nur im Friedhof fern alleine
Hab ich manchen Freund erkannt,
Und bei einem Leichensteine
Fühlt ich eine leise Hand.

Martin Greif


Letzte Rose, wie magst du
so einsam hier blühn?
Deine freundlichen Schwestern
sind längst, schon längst dahin
Keine Blüte haucht Balsam
mit labendem, labendem Duft
keine Blätter mehr flattern
in stürmischer Luft

Warum blühst du so traurig
im Garten allein?
Sollst im Tod mit den Schwestern
mit den Schwestern vereinigt sein
Drum pflück ich, o Rose
vom Stamme, vom Stamme dich ab
Sollst ruhen mir am Herzen
und mit mir, ja mit mir im Grab.

Text: Friedrich Wilhelm Riese (1830) inspiriert durch „The last rose of summer“ von Thomas Moore.
Musik: nach dem irischen Volkslied „Groves of Blarney“; bekannt wurde das Gedicht durch die Oper „Martha“ von Friedrich von Flotow, uraufgeführt am 1847 in Wien.


Es fiel ein Reif in der Frühlingsnacht.
Er fiel auf die zarten Blaublümelein,
sie sind verwelket, verdorret.

Ein Knabe hatte ein Mägdlein lieb,
sie flohen gar heimlich von Hause fort,
es wusst’s nicht Vater noch Mutter.

Sie sind gewandert hin und her,
sie haben gehabt weder Glück noch Stern,
sie sind verdorben, gestorben.

Auf ihrem Grab Blaublümlein blühn,
umschlingen sich zart wie sie im Grab,
der Reif sie nicht welket, nicht dorret.

Volksgut; 1825 von Anton Wilhelm von Zuccalmaglio veröffentlicht und 1829 von Heinrich Heine zitiert.


Es wandelt, was wir schauen,
Tag sinkt ins Abendrot,
Die Lust hat eignes Grauen,
Und alles hat den Tod.

Ins Leben schleicht das Leiden
Sich heimlich wie ein Dieb,
Wir alle müssen scheiden
Von allem, was uns lieb.

Was gab es doch auf Erden,
Wer hielt' den Jammer aus,
Wer möcht' geboren werden,
Hieltst Du nicht droben Haus!

Du bist's, der, was wir bauen,
Mild über uns zerbricht,
Dass wir den Himmel schauen -
Darum so klag ich nicht.

Joseph von Eichendorff

 

 

Weitere Gedichte zu verschiedenen Themen